Doch es gibt Möglichkeiten, wie Sie frühzeitig reagieren und Ihre Risiken minimieren können:
Tricks durchschauen: Mietnomaden sind oft mit den Feinheiten des Mietrechts bestens vertraut und nutzen verschiedene Tricks aus. Sie könnten behaupten, Untermieter zu sein, oder die Wohnung mit angeblich schützenswerten oder gefährlichen Tieren belegen, um eine Zwangsräumung zu erschweren. Manche zahlen auch bewusst nur knapp genug Miete, um einer fristlosen Kündigung zu entgehen. Achten Sie auf solche Anzeichen und handeln Sie schnell, um Verzögerungstaktiken zu vermeiden.
Schein und Sein: Mietnomaden können mittlerweile sehr unterschiedlich auftreten und sind nicht zwangsläufig aus sozial schwachen Verhältnissen. Manche tarnen sich gut und können auch als Gewerbetreibende auftreten.
Gut dokumentiert: Bevor Sie einen Mietvertrag abschließen, lassen Sie sich von potenziellen Mietern Originaldokumente wie Gehaltsnachweise, Bankauszüge und bei vermeintlichen Geschäftsleuten auch Schufa-Auskünfte vorlegen. Fragen Sie zudem nach einer Mietschuldenfreiheitsbescheinigung vom vorherigen Vermieter, auch wenn es darauf keinen gesetzlichen Anspruch gibt.
„Berliner Räumung“: Eine schnelle Lösung ist die sogenannte „Berliner Räumung“. Hierbei wechselt der Gerichtsvollzieher lediglich das Schloss der betreffenden Wohnungstür aus. Der Vermieter setzt dem Mieter eine Frist von einem Monat, in der die Wohnung vollständig geräumt sein muss. Verstreicht die Frist, kann der Vermieter die Räumung durchführen lassen.
Räumungsklage: In vielen Fällen bleibt die Räumungsklage die letzte Lösung. Allerdings ist dieser Weg oft langwierig, da es Monate dauern kann, bis die Klage bewilligt wird und weitere Monate, bis der Gerichtsvollzieher tätig werden kann. In dieser Zeit entstehen Ihnen erhebliche finanzielle Verluste – durchschnittlich etwa 25.000 Euro pro Einzelfall in Deutschland.
Fazit: Seien Sie wachsam und gut vorbereitet, wenn Sie Ihre Immobilie vermieten. Mietnomaden können für Vermieter erhebliche finanzielle und emotionale Belastungen bedeuten. Achten Sie auf mögliche Warnsignale und prüfen Sie potenzielle Mieter sorgfältig, bevor Sie einen Mietvertrag abschließen. Verlangen Sie eine angemessene Kaution, um sich gegen mögliche Zahlungsausfälle abzusichern. Sollten Sie dennoch auf einen Mietnomaden stoßen, ist schnelles Handeln gefragt, um den Schaden zu minimieren. Informieren Sie sich über die rechtlichen Möglichkeiten und überlegen Sie, welche der genannten Lösungswege in Ihrem Fall am besten geeignet ist. Eine gute Vorbereitung und das Wissen um Ihre Rechte und Pflichten als Vermieter können dazu beitragen, dass Sie frühzeitig auf Probleme reagieren und Ihre Immobilie erfolgreich vermieten können.